Lebenswelten und ihre Grenzen in Zeiten des Klimawandels, Ängste und Verschwörungstheorien ob scheinbar auswegloser Situationen, Integration und Ausgrenzung unter Bedingungen des Social Distancings: Davon können manche ein Lied singen. Wir gleich mehrere: in unserer neuesten Musical Comedy "Bruno der Brackwasserfisch".
Bühnenschaffenden fiel es wohl noch nie so leicht wie jetzt, einen Stoff zu finden. Es ist verrückt, was gerade in der Welt los ist. Traurig zudem: Lieferte Corona nicht schon genug gesellschaftlichen Sprengstoff, haben wir es nun mit einem furchtbaren Krieg in der Nachbarschaft, einer Energiekrise und eigentlich nie wirklich abgebrochenen Migrationsbewegungen zu tun. Im Schatten der großen Krisen standen ferner jüngst Debatten zur sogenannten kulturellen Aneignung sowie Umweltsünden, die ein verheerendes Fischsterben zur Folge hatten.
Und vieles davon hängt zusammen. Nicht zuletzt in der Art, dass wir alle in eine Welt gepflanzt sind, über die die Dinge eben manchmal gleichzeitig hereinbrechen. Was Bühnenschaffende dabei schon immer interessiert hat und in ihren Werken stets durchspielen, ist die Frage: Wie geht der menschliche bzw. in unserem Fall fischliche Charakter mit seiner Situation um? Und zwar unabhängig davon, wie viele Faktoren seine Lage bestimmen...
Bruno der Brackwasserfisch – das Musical
Eine Gesellschaftssatire auf allzu Zwischenfischliches
Bruno lebt im Brackwasser. Er ist einer von diesen Fischen, die als erste merken, wenn etwas mit dem Wasser nicht stimmt. Spätestens jetzt ist die Zeit, sich zu sorgen: Der Regenbogenfisch war tot, aber waren es wirklich die da oben?
Auch unser Musical "Bruno" kann die großen Fragen unserer Zeit wohl kaum beantworten, aber bündeln und an Schicksalen von Bühnenfiguren spiegeln. Manchmal haben auch wir dann den sprichwörtlichen Kloß im Hals, wenn wir erleben, wie unsere erfundenen Figuren mit unseren tatsächlichen, wohl noch lange ungelösten Problemen umgehen. Gut, dass die schwungvolle wie witzige Musik da zu trösten vermag.
Mehr dürfen wir an dieser Stelle nicht verraten, vielmehr dafür werben, sich auf unser hier textlich dystopisches, dort klanglich hoffnungsvolles Opus einzulassen, das bei allen Sorgen unserer Zeit beste Unterhaltung, eben im ursprünglichen Sinne "Musical Comedy" bleibt.
Das Ensemble Estragon beabsichtigt, "Bruno" beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg uraufzuführen und weitere Aufführungen in Berlin folgen zu lassen. Und man könnte diese bewährte Folge von Gast- und Heimspiel durchaus schon als Tradition verstehen.
Zur Steigerung der Vorfreude hier die Trailer zu den letzten beiden Musicals des EE, die zudem einen Eindruck unserer Arbeit vermitteln mögen:
Wer übrigens ein Musical aus unserer Feder selber in Szene setzen möchte: Das Material zu den Musicals GRIESS und Sangreal - Die neunte Prüfung ist beim Cantus Theaterverlag (cantus(at)cantus-verlag.com) erhältlich.